Gesteuert per 5G: Weltpremiere für führerlosen Zug

Gesteuert per 5G: Weltpremiere für führerlosen Zug

Einmal hin, einmal her: Im Bahnhof Schlettau im Erzge­birge fährt zum ersten Mal ein Zug mittels Steue­rung über 5G. Der Lokführer sitzt in der Ferne – vor einem Koffer mit Bild­schirm. Arbeiten Zugführer bald im Home Office?
 
Vodafone steuert fahrerlosen Zug per 5G

Ohne Lokführer, aber nicht autonom: Im Erzge­birge ist erst­mals ein Zug mit Fern­steue­rung über den neuen Mobil­funk­stan­dard 5G gefahren. Auf der Versuchs­strecke zwischen Anna­berg-Buch­holz und Schwar­zenberg absol­vierte der Laborzug „Lucy“ heute am Bahnhof Schlettau eine Aus- und eine Einfahrt. „Es ist welt­weit das erste Mal, dass ein Zug tele­operiert über 5G gefahren ist“, sagte Sören Claus, Tech­nischer Leiter des Projekts „Smart Rail Connec­tivity Campus“ (SRCC).

Am SRCC in Anna­berg-Buch­holz forschen unter Leitung der TU Chem­nitz rund 120 Partner aus Wirt­schaft und Wissen­schaft zum Bahn­verkehr der Zukunft. Unter­stützt wird die Forschung von Bund über das Förder­programm „WIR! – Wandel durch Inno­vation in der Region“ und vom Frei­staat Sachsen.

Gesteuert wie bei einer Modell­bahn

Für das Forschungs­projekt hatte das Tele­kommu­nika­tions­unter­nehmen Voda­fone kürz­lich einen mobilen Gitter­mast mit zwei 5G-Antennen errichtet. Über Kameras wurde das Signal aus dem Trieb­wagen zu einem Fahr­zeug des Deut­schen Zentrums für Luft- und Raum­fahrt (DLR) über­tragen. Dort saß der Lokführer an einem ausge­lagerten Führer­stand – einem Koffer mit Bild­schirm und Schalt­knöpfen – und steu­erte die Fahrt wie bei einer Modell­eisen­bahn aus der Ferne.

„Wir machen hier Forschung, das ist räum­lich begrenzt“, sagte Voda­fones Tech­nischer Leiter Ingo Willi­mowski. Zugleich betonte er, dass es sich bei den Fahrten des Labor­zuges nicht um auto­nomes Fahren handelt. Auto­nomes Fahren werde von einem Computer gesteuert, das tele­operierte Fahren funk­tioniere nur mit einem Trieb­wagen­führer, auch wenn dieser nicht mehr im Zug sitze, erläu­terte Willi­mowski.

Nach Angaben des Konzerns findet die Über­tragung der Daten in Echt­zeit statt. Am Bahnhof Schlettau beträgt die Frequenz 3,5 Giga­hertz und die Reich­weite von der Basis­station in zwei Rich­tungen jeweils 500 Meter. „Wenn das Netz, wie hier auf der Test­strecke, in Echt­zeit funkt, dann könnte so in Zukunft das Home Office für Zugfahrer Wirk­lich­keit werden“, sagte der für Firmen­kunden zustän­dige Voda­fone-Geschäfts­führer Alex­ander Saul.

Vorge­sehen ist, die gesamte 24 Kilo­meter lange Versuchs­strecke mit 5G-Antennen auszu­rüsten. Dafür veran­schlagt der SRCC einen Zeit­raum von drei bis fünf Jahren. Derzeit sei man in Gesprä­chen mit dem Frei­staat Sachsen, um Förder­mittel zu bekommen, sagte Sören Claus.

Der HTC 5G Hub ist eines der ersten Endge­räte, das die Deut­sche Telekom für den neuen Mobil­funk­stan­dard 5G auch für Privat­kunden anbietet. Wir haben das Gerät einem Kurz-Test unter­zogen.

http://www.teltarif.de 17.09.2019

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