Kunstschnee für Ski -Weltcup in Dresden

Am kommenden Wochenende findet zum wiederholten Mal in Dresden der Ski Weltcup statt. Hierfür werden Tonnen von Kunstschnee auf dem Dresdner Flughafen erzeugt und in die Stadt gebracht. Warum? Weil es im schönen Dresden an der Elbe, in einem Talkessel gelegen, fast immer zu warm für eine dauerhafte Schneedecke ist. Trotzdem muss es dort ein internationales Wintersportevent geben. Der Kunstschnee wird aus Regenwasser mit grünem Strom gemacht und hält auch bei 15 Grad plus. Toll. Es ist trotzdem unnötige Ressourcenvernichtung. Und wer weiß, was da noch alles drin ist, was hinterher zusätzlich in der Umwelt bleibt. Zusätzlich wird er ja auch transportiert und muss zudem verteilt werden. Und laut Deutschlandfunk kommen dazu noch Tonnen von Echtschnee vom Fichtelberg. Wir brauchen Wintersport mitten in Dresden und machen uns angeblich ums Klima Sorgen und sollen mit allem haushalten und sparen? Der Normalbürger soll sich jede Fahrt mit dem Auto dreimal überlegen, selbst wenn er nicht in der Großstadt wohnt und dann richtigen wir so einen ökologischen unnötigen Wahnsinn aus? Da gäbe es doch Einsparungspotential. Und wenn man es ernst meint auch beim Geld für das Ticket.

Hier der Artikel der Süddeutschen zum Thema.

Dresden (dpa/sn) – Für den Skilanglauf-Weltcup am Dresdner Elbufer an diesem Wochenende sind Tonnen von Kunstschnee angeliefert worden. Zwei Pistenbullys sind im Einsatz, um die 650 Meter lange Strecke zu präparieren. „Wir sind fast fertig, es kann losgehen“, sagte Skiweltcup-Sprecherin Daniela Möckel am Donnerstag. Seit Mittwochabend sind 15 Lastwagen im Einsatz, um die 4500 Kubikmeter Kunstschnee vom Dresdner Flughafen zu der Langlaufstrecke vor der Altstadtkulisse zu fahren. Bei Umweltschützern stößt das Sportereignis allerdings auf Kritik.

Achtmal ist jedes Fahrzeug unterwegs, um die Schneemassen vom Flughafen in die Innenstadt zu transportieren. Bei Plusgraden ist es zu warm für echten Schnee, der weiße Ersatz soll dagegen Temperaturen bis zu 15 Grad aushalten. „Es ist sogar gut, wenn es jetzt ein wenig auf den Schnee regnet“, erklärte Möckel. Dann könne der Kunstschnee in der Nacht durchfrieren. „Und dann haben wir optimale Bedingungen.“

In einem Hangar am Dresdner Flughafen wurde der Schnee von zwei speziellen Schneeproduktionsanlagen hergestellt. Seit Ende November laufen die Maschinen. Kritik von Umweltverbänden an der Aktion nehme man ernst, so Möckel. Daher wurden der Kunstschnee den Angaben zufolge aus grünem Drewag-Strom und mit 3000 Tonnen Regenwasser erzeugt. Das Regenwasser stammt aus einer 10 000 Liter umfassenden Regenwasser-Zisterne vom Dach des Dresdner Flughafens. Zudem habe man die Langlauf-Strecke von mehr als 800 auf rund 650 Meter verkürzt, um weniger Schnee zu verbrauchen, so Sprecherin Möckel.

Dennoch hat der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) inSachsen Vorbehalte: Wintersport sei generell kritisch zu betrachten, weil er in Zeiten des Klimawandels nur noch mit „massiver technischer Unterstützung“ möglich sei, erklärte Vorsitzender Felix Ekardt. Allerdings räumte er ein: „Wenn Kunstschnee mit erneuerbaren Energien erzeugt wird, ist das unabhängig davon immer noch besser, als wenn er mit fossilen Brennstoffen erzeugt wird.“

Die Organisatoren des Weltcups verweisen darauf, dass der Schnee auch nach dem Skilanglauf-Weltcup genutzt wird: Etwa für den paralympischen Weltcup oder für Schulklassen in der Dresdner Skiwoche. Am 17. Juni können alle Dresdner die Strecke mit eigenen Skiern erobern, sagte Möckel. Danach wird Schnee an die Seite geschoben und bleibt liegen, bis er schmilzt. Da der Kunstschnee ohne chemische Zusätze produziert werde, sei das kein Problem.

Zum 3. FIS Skiweltcup treffen sich am Wochenende in Dresden mehr als 170 Athleten aus 24 Nationen. Das Innenministerium unterstützt das Sportevent mit rund 150 000 Euro. Los geht es am Freitagabend mit einem 100-Meter-Sprint. Die Organisatoren rechnen mit 2500 bis 3000 Besuchern pro Tag.

https://duckduckgo.com/l/?kh=-1&uddg=https%3A%2F%2Fwww.sueddeutsche.de%2Fsport%2Fski-nordisch-dresden-kunstschnee-fuer-skiweltcup-kritik-von-umweltverband-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200109-99-406603

2 Kommentare zu „Kunstschnee für Ski -Weltcup in Dresden

  1. Ähnliches erleben wir derzeit beim Biathlon in Oberhof, Schnee in der Skihalle Neuss produziert wurde zuerst nach Schalke gekarrt, diente dort in der Halle(!) als Unterlage für ein Biathlon-Spektakel, dann wieder aufgeladen und nach Oberhof gebracht. Ich verstehe die Organisatoren und deren Beweggründe vollkommen, Sport ist eine riesige Geldmaschine und die Menschen wollen auch Spiele sehen, alles verständlich, aber vernünftig wäre es sich auf Skiroller zu stellen, wenn es eben aktuell zu wenig Schnee gibt und die Menschen würden genau so jubeln.

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  2. Ich fuhr absolut gerne Ski und war auch bei manchem Weltklasse Ereignissen gerne Zuschauer. Da, wo es Schnee gab. Wo nicht, wurde auch ‚mal ein Weltcup abgesagt. Auch wenn da viel Geld verloren ging. Aber der heutige Gipfel des Unsinns ist schon pervers. Ob das den Teilnehmern wirklich Laune macht ist fraglich. Ein einziges Mal versuchte ich es im Sommer, in der Gegend vom Stilfser Joch mit Skilaufen. Nach der ersten Abfahrt beendete ich das Abenteuer. Ski ohne Winter ist genau wie Erdbeeren an Weihnachten..Ich Frage mich nur wer solchen Blödsinn genehmigt. Gerade in der heutigen Zeit der teilweisen Unweltheuchelei. Wo doch jeder Politiker auf einmal das Wort „grün“ gepachtet hat..

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